Was ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK)?

Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg

Gewaltfreie Kommunikation nach RosenbergIn den 1970er Jahren entwickelte der amerikanische Psychologe Marshall B. Rosenberg das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation, kurz GFK. Es beschreibt eine Technik für Kommunikations- und Konfliktlösungsprozesse. Der Begriff der Gewaltfreiheit versteht Rosenberg im Sinne des gewaltfreien Widerstand Mahatma Gandhis:

„Gewaltfrei heißt nicht nur Verzicht auf Gewalt und Widerstand, heißt auch nicht etwa die andere Wange hinhalten. Gewaltfrei ist eine viel schwierigere Aufgabe, nämlich Verständnis und Einfühlung in die Ängste, die Unwissenheit, Hilflosigkeit und Unsicherheit der Menschen und Faktoren, die gewaltvolles Handeln hervorrufen.“ – Marshall Rosenberg

Wer erfolgreich gewaltfrei kommuniziert, ist in der Lage, empathisch zuzuhören, kann die Bedürfnisse und Gefühle hinter dem Handeln erfassen und sie in wertschätzender und verbindender Weise ausdrücken. Deshalb wird dieses Konzept auch „die Sprache der Verbindung“ genannt.

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GFK konkret – die 4 Phasen

„Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d.“ – Marshall Rosenberg

Was meint Rosenberg damit? Im ersten Schritt nehmen wir unsere Beobachtungen in den Blick, im zweiten Schritt benennen wir die dabei ausgelösten Gefühle, deren Ursache allerdings in unseren Bedürfnissen liegt. Daher folgt in Schritt drei die Formulierung der Bedürfnisse, die im Zuge der Beobachtungen und Gefühle erfüllt oder nicht erfüllt wurden. In Schritt vier äußern wir einen damit eventuell verbundenen konkreten Wunsch.

Im Detail sieht das folgendermaßen aus:

1. (a) Beobachtung beschreiben: Wir versuchen die Situation, die unser Befinden positiv oder negativ beeinflusst, möglichst wertfrei zu beschreiben und vermeiden Worte wie „immer“, „schon wieder“, „wie immer“, „nie“, „alle“, „keiner“ etc.
Mehr über die erste Phase erfahren…

2. (b) Gefühl: Wir verbinden unser Gefühl mit den Beobachtungen: Was fühlst Du gerade? Wie geht es Dir in dieser Situation? Sind da Wut oder Irritation? Oder Freude? Mehr über die zweite Phase erfahren…

3. (c) Bedürfnis: Welche Bedürfnisse sind bei der Beobachtung aufgekommen? Welche Bedürfnisse wurden erfüllt/nicht erfüllt? Was genau ist die Ursache des Gefühls? Welches Verlangen kommt auf? Wir gehen den Bedürfnissen auf den Grund und sprechen sie aus. Mehr über die dritte Phase erfahren…

4. (d) Wunsch / Bitte: Wir bitten um eine konkrete Handlung, wobei auch Nichterfüllung in Ordnung ist. Mehr über die vierte Phase erfahren…

Wann ist GFK sinnvoll?

Gewaltfreie Kommunikation ist keine reine Technik, sondern eine Lebenseinstellung, die in jeder Lebenssituation angewandt werden kann. GFK kann privat und beruflich eine Bereicherung sein.

Warum ist GFK wichtig?

Unsere Bedürfnisse beeinflussen unser Handeln. Für ihre Umsetzung wählen wir häufig Strategien, die wenig förderlich sind und zu Konflikten und Missverständnissen führen können.

Bei der GFK geht es darum, dass sich unsere Wünsche erfüllen, ohne dass wir damit einem anderen schaden. Das bedeutet, wir nehmen unsere Bedürfnisse und die unserer Gesprächspartner wahr und respektieren sie.

In der GFK haben wir die Möglichkeit klar und entspannt zu kommunizieren, so dass sich neue Wege auftun können. Denn: Worte können Fenster öffnen, aber auch Mauern entstehen lassen.

Vorsicht! Wer gewaltfrei kommuniziert, muss nicht zwingend nett sein, sondern ist authentisch und klar.

Was können Ursachen für Konflikte und Probleme in der Kommunikation sein?

Es gibt Kommunikationsformen, die zu eher gewaltvollen Kommunikationsmustern führen und dazu beitragen, dass wir uns von unserer angeborenen Empathie entfernen. Dazu gehören:

  • Moralische Urteile, z.B. Schuldzuweisungen, Vorwürfe und Kritik: („Du hast gelogen.“)
  • Vergleiche, die andere herabsetzen: („Sie braucht viel länger als Ihre Vorgängerin.“)
  • Verantwortung leugnen: „Das habe ich nur gemacht, weil Sie es so angeordnet haben.“
  • Forderungen stellen: „Sie arbeiten heute länger, ansonsten…!“

Mehr zur GFK: GFK-Übersicht | 1. Beobachtung | 2. Gefühle | 3. Bedürfnisse | 4. Wunsch, Bitte

Haben Sie Interesse an GFK-basierten Einzelcoachings, einem Workshop zur GFK oder an einer Teamentwicklung mit Elementen der GFK (mehr erfahren)? Sprechen Sie uns gern an.

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Worte sind Fenster. Oder sie sind Mauern.
Ruth Bebermeyer

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